Vielseitig und mit besserer Ökobilanz: GFK – die Alternative zu Stahl
Die Vorteile von glasfaserverstärktem Kunststoff.
Kaum ein großer Industriebtrieb kommt ohne sie aus: Stählerne Laufstege finden sich in Werkshallen, Chemiefabriken, auf Güterbahnhöfen und in Hafenanlagen. Die silbrig-grauen Gangways sind elementarer Bestandteil von Wegenetzen und Treppenkonstruktionen. Das Manko: Stahl benötigt für Herstellung, Verarbeitung und Transport viel Energie. Die umweltfreundlichere und in der Einsetzbarkeit sogar überlegene Alternative heißt glasfaserverstärkter Kunststoff – kurz GFK.
Hohe Anforderungen erfordern hohen Aufwand
Kaum ein Werksmitarbeiter wird sich Gedanken darüber machen, dass er tagein, tagaus viele Wege auf stählernen Rosten zurücklegt – in Fabriken, Fertigungsanlagen und im freien Gelände. Auch viele Aufgänge und Treppenanlagen sind aus den feuerverzinkten Metallgittern gebaut. Klar: Stahlroste sind stabil und sicher, tragen hohe Gewichte. Auf den Gittern sammelt sich kein Wasser, und sind sie verzinkt, widerstehen sie auch hartem Wetter.
Allerdings bereiten Laufwege aus Stahl beim Bau von Industrieanlagen einige Mühe. Die Gitter und Tragwerke müssen in Chemieanlagen, Raffinerien, Kraftwerken und anderen Fabriken, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten, hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen: Sie müssen elektrisch geerdet werden, damit sie keinen Strom leiten, und zudem bei Regen, Schnee und Eis sicher begehbar sein.
Spezialbehandlung von Stahl belastet Umwelt
Je nach Einsatzort müssen Roste und Konstruktionen gegen aggressive Gase, Dämpfe und Stoffe resistent sein. Das erfordert oft eine Spezialbehandlung: Alle Anlagenteile werden aus Korrosionsschutzgründen feuerverzinkt und spezialbeschichtet. Oftmals müssen sie sogar aus besonders hoch legiertem Edelstahl erstellt werden, um etwa an Küsten und im Offshore-Bereich der aggressiven salzhaltigen Luft widerstehen zu können.
Weitere Umweltbelastung: Um Stahlgitter für einen dauerhaften Einsatz zu produzieren, ist ein großer Energieaufwand nötig. Herstellung, Transport, Verarbeitung und Korrosionsschutz verbrauchen viel Strom, bei der Verzinkung im Elektrolysebad entstehen außerdem giftige Abfallstoffe. In der Praxis müssen alle einschlägigen Anlagen regelmäßig auf ihre Festigkeit geprüft werden, da Korrosion und die Einwirkung von Chemikalien sie im Lauf der Zeit schwächen können.
GFK – die sparsame und überlegen Alternative
Da liegt es nahe, viel stärker auf eine wesentlich ökologischere Alternative zurückzugreifen: auf GFK. Nahezu alle Roste und Tragkonstruktionen lassen sich problemlos auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff herstellen oder bauen. GFK spart gegenüber Stahl nicht nur 75 Prozent der Produktionsenergie: GFK-Konstruktionen sind auch 75 Prozent leichter als Stahl, und bei Transport und Montage werden 50 Prozent weniger Energie benötigt.
Allein die ökologischen Vorteile sprechen für einen weit intensiveren Einsatz von GFK. Darüber hinaus hat das Material, das nahezu alle Stahlkonstruktionen ersetzen kann, gegenüber Metall noch eine Reihe physikalisch-technischer Vorteile. GFK ist
- • antimagnetisch,
- • funkenfrei,
- • korrosionsbeständig,
- • rutschfest und
- • vielfach chemikalienresistent.
Günstigere Montagebedingungen bei GFK
Gitterrostkonstruktionen, Treppen und Laufstege aus GFK haben gegenüber Stahl aufgrund ihres niedrigeren Gewichts auch beim Anlagenbau vor Ort große Vorteile: Vielfach lassen sich die Module ohne Hilfsmittel bewegen und in Position bringen – die Montage ist schneller bewerkstelligt.
Ein weiteres Plus am Rande: Da sich GFK-Roste in allen erdenklichen Farben produzieren lassen, ist sogar eine dauerhafte optische Wegekodierung umsetzbar, etwa die eindeutige farbliche Kennzeichnung von Fluchtwegen, Kanten, Schwellen und Podesten. Das klappt auch dort, wo eine intensive mechanische Belastung, Abnutzung oder Bewitterung jede Form von Beschichtung oder Beklebung stark strapazieren würde.
Es passiert selten, dass ein weit verbreiteter Werkstoff Konkurrenz bekommt – aber die vielfältigen Eigenschaften von GFK sprechen für sich.